06.02.2024

NAJU-Gruppe in Astheim – Eierschalen, verschlafene Bilche und ganz viel Moos

Ein morscher Ast. Ob der noch hält? Eine lange Aluleiter wird von drei Jugendlichen vorsichtig an den alten Apfelbaum gestellt. Er hält und vorsichtig, Stufe für Stufe steigt Leya (9 Jahre) dem grünen Nistkasten mit dem NABU-Aufdruck entgegen.
Gar nicht so einfach mit den dicken Winterschuhen und der warmen Skihose. Auch die Handschuhe stören eher als es darum geht, den kleinen Nagel an der Seite des Kastens herauszuziehen. Mit der Zange gelingt es schließlich und Leya kann den Kasten öffnen. Er ist gänzlich vollgestopft mit Moos.
Da sind sich alle einig; hier haben sich, wie in jedem Winter, die niedlichen Gartenschläfer aus der Familie der Bilche einen Schlafplatz eingerichtet. Es genügt nur ein wenig Moos zu entfernen und schon wird der Blick frei auf zwei hellbraune Fellkugeln. Immer häufiger überwintern Gartenschläfer in den Nistkästen des NABU Astheim.
Die recht seltenen Tiere werden mittlerweile kartiert und haben in unserer Gegend sogar einen Verbreitungsschwerpunkt. An diesem Kasten haben die NAJUs (Jugendorganisation des NABU) nichts weiter zu tun. Er wird wieder gut verschlossen.
Alle anderen Nistkästen werden jährlich im Januar kontrolliert und gereinigt. „Einmal ist mir eine Maus entgegengesprungen“, weiß Jasmina (13 Jahre) zu berichten. Weitere spannende Funde sind winzige Eierschalen, Federn und Knochen.
Als schließlich auch der letzte Kasten im Gebiet um den Astheimer Sportplatz aufgesucht wurde, sind die Fingerspitzen und die Fußzehen bei den winterlichen Temperaturen ziemlich kalt geworden. Die Bäume sind nach dem kräftigen Eisregen wie mit Zuckerguss verziert und die Wiese mit einer krachenden Eisdecke bedeckt.
Die sieben Jugendlichen und Gruppenleiterin Jeannine Trzaska genießen die zarten Sonnenstrahlen an diesem Vormittag. Seit bald zehn Jahren trifft sich die Kinder- und Jugendgruppe zweiwöchentlich samstags zu verschiedenen Naturschutzmaßnahmen und Aktivitäten rund um das Margareta-Schenkel-Haus in Astheim. „Groß geworden sind sie“, meint Jeannine Trzaska und freut sich darüber, dass sich aus der Gruppe kürzlich zwei Jugendliche zu Gruppenleiterinnen haben ausbilden lassen.
Sahra und Steffi heißen die beiden, die nun eine zweite NAJU-Gruppe für Kinder im Grundschulalter aufbauen werden. Sie laden alle naturbegeisterten Kinder von 6-11 Jahren zu einem ersten Treffen am Samstag, 17. Februar 2024 von 10-12 Uhr ein. Das gegenseitige Kennenlernen, Spiele und das Erkunden des Geländes rund um das NABU-Haus in Astheim erwarten die Interessierten. „Wir wollen auch etwas aus Naturmaterialien basteln“, sagt Steffi und freut sich schon sehr auf ihre neue Aufgabe beim NABU. Weitere Informationen gibt es unter: kindergruppe@nabu-astheim.de