21.08.2013

NABU Astheim, Sommerfest im Regen

 

Es war alles sorgfältig vorbereitet und durchdacht, damit dieses Sommerfest reibungslos ablaufen konnte.  3 Sitzungen hatte es gegeben. Überall hingen Plakate und luden zum Sommerfest am 25. August ein. Für den Aufbau der Zelte und Garnituren waren die Helfer benannt. Der Küchendienst war für Mittag und Nachmittag eingeteilt. Als es um 10 Uhr vom Storchennest klapperte,  waren die Stände so gut wie aufgebaut. Es begann mit dem Holzschnitzer Wilfried Hahn. Der Salamander- und Käfervater Wolfgang Müller suchte für seinen Stand noch einen Schirm, um die empfindlichen Salamander, sei es vor Regen, sei es vor Sonne zu schützen. Der Imker Ludek Hamacek aus Ginsheim hatte in seinem Sortiment außer Gläsern mit verschiedenen Honigsorten auch geheimnisvolle Flaschen und Fläschchen. Hans-Lorenz Heck breitete die Bögen mit den Rätselfragen und den Fragen nach den Namen verschiedener Vögel aus und ordnete die Fühlkästen für Kinderhände. Eulen lockten zum Bastelstand von Gesine Wechterstein und Käthe Breideband. Zwei Mädels vom Röderhof schleppten den Kessel mit Fleischsoße für die Nudelküche von Eva Sellner herbei. Ein großer Kühlschrank kühlte, und das Wasser für die Rindswürste wurde heiß.

Punkt elf Uhr konnte Dietmar Sellner erfreut als erste Gäste den neu gewählten Bürgermeister Carsten Sittmann mit Familie und den Vorsitzenden der Gemeindevertretung Horst Staengle begrüßen. Alles war fertig und vorzeigenswert. Der Bürgermeister begutachtete die Arbeit des NABU interessiert. 

Weitere Gäste trafen ein. Ein leichter Nieselregen hätte nicht weiter gestört, wenn er sich nicht in wolkenbruchartigen Starkregen verwandelt hätte. Und was dann folgte, war grotesk und verwunderlich. Regen und Sommerfest, das waren ungleiche Gegner. In der Linken die Kaffeekanne, in der rechten den Regenschirm, so eilte Hermann Studener zum Seniorenstammtisch. Himmlisch gespritzten Wein gab es. Die Pasta wurde auf ähnliche Weise gekühlt und verdünnt. Zwischen den schmalen Spalten der Zelte floss es in breiter Front hinab. Auf den Dächern der Partyzelte bildeten sich immer tiefere Wasserbeulen, denen mit Besenstielen zu Leibe gerückt wurde. Das ganze Geschehen festzuhalten übersteigt den Wortschatz und die Beobachtungsgabe des NABU-Chronisten. Das Erstaunlichste aber war, dass kein böses Wort fiel, sondern Alle Alles mit Interesse und gelassener Heiterkeit beobachteten. Der Regenstrom übertraf natürlich bei Weitem den erwarteten Besucherstrom.

Doch an der Kuchentheke musste immer wieder gewartet werden. Manchem gelang es, Einiges von den leckeren Kuchen nach Hause zu schaffen. Abgewaschen wurde unermüdlich. Das wollte niemand dem Regen überlassen.

In der Nässe die notdürftigste Ordnung zu schaffen, war kaum möglich. Der  Abbau der Garnituren, die die Feuerwehr samt Transportfahrzeug großzügig zur Verfügung gestellt hatten, wurde gegen fünf Uhr in Angriff genommen. Die Zelte mussten stehen bleiben.

Aber als Tische und Bänke und der große und kleine Kühlschrank unter Dach und Fach waren und als sich auch die hartgesottensten Mitarbeiter der Abschlussrunde einfügten, da war man einhellig der Meinung, dass auch dieses Sommerfest unter diesen nicht geplanten Voraussetzungen ein gelungenes war. Die letzten Würste mundeten. Wichtige Frage: Wie steht es um den Inhalt der Spendenkästen? Die Besucherzahl ließ keine hohen Erwartungen zu. Aber der Inhalt der Spendenkästen übertraf alle Schätzungen, die sich an der Besucherzahl orientierten.

Dem Chronisten wurde aufgetragen, nicht nur allen Helferinnen und Helfern großen Dank zu sagen. Dank gilt denen, die die Scheine in die Spendenkästen gesteckt haben. Dank gilt denen, die die Kuchentheke so appetitlich ausgestattet haben. Dank gilt den Firmen, die die Gewinne für die Kinder gespendet haben. Es war kein Wetter für Familien und Kinder. Aber beim Heufest wird es dafür viele Abnehmer geben.

Ein Dankeschön gilt auch den Geschäften, die ihre Fenster für unsere Plakate zur Verfügung stellen. Es ist für uns ein Ansporn, weiter ansprechende Plakate zu machen: für ein trockenes Heufest und ein wärmendes Herbstfeuer.

 

 

 Kaj Wechterstein


25.09.2013

Wandertag Grundschule 2013

NABU und Grundschule Astheim - Wandertag Klassen 1 und 2

 

Wandertag der Grundschule am Hollerbusch Astheim, das ist inzwischen Tradition: Wenn sich der Herbst zeigt, fragt das Lehrerkollegium der Grundschule am Hollerbusch den NABU Astheim, ob sie wieder einen Wandertag für alle Schüler gestalten können. Sie können es. 

Die 1. und 2. Schuljahre marschierten mit ihren Lehrerinnen Schön und Assel und unter Leitung von Gesine Wechterstein und Käthe Breideband durch Astheim an den Gärten vorbei zum Margareta Schenkel-Haus, dem NABU-Haus. Hier wartete der radelnde Reporter auf sie. Die Kinder hatten schon Einiges gesammelt, was später verarbeitet werden sollte: Hagebutten waren schon reif. Es gab die ersten bunten Blätter. Um das NABU-Haus gibt es Kastanienbäume. Aber die Kastanien hingen noch am Baum, und die Kleinen mussten sich sehr strecken, um sie zu erhaschen.

Für das Frühstück wurden Garnituren vor das Haus getragen. Da anzupacken lassen sich Astheimer Kinder nicht nehmen.

Der Rückweg zur Schule ging über den Damm und zum Garten von Hennes Mundschenk. Hinter der Gittertür stand ein Schubkarren, aus dem es orange leuchtete. Frau Wechterstein holte ihn heraus und verteilte, was da so leuchtete: Ranken mit Lampionblumen. Jedes Kind bekam eine Ranke. Einige Mädchen schmückten sich gleich damit Haar und Schultern. Das war ein schönes Bild an diesem nebeligen Vormittag. 

In der Schule begann das Basteln. Da lagen die Tische  voll von Hagebutten und Kastanien, roten und gelben Blättern, Ästchen wie Korkenzieher, da lagen Gebilde wie Wolle und natürlich die leuchtenden Lampionblumen. „Die kann man auch essen“, wusste jemand, und das wurde zum Schrecken der Lehrerin gleich ausprobiert.

 

Die Kinder schnipselten und klebten. Immer wieder musste um Hilfe und Rat bei den Erwachsenen nachgesucht werden. Einige Zweitklässlerinnen waren schon fertig. Zierliche Prinzessinnen waren entstanden und dazugehörig auch Prinzen. Ein kleiner Astronaut wurde fertig und wurmähnliche Drachen.

Die Erstklässler hatten größere Mühe, aber da tauchte Hennes Mundschenk auf, nahm am Lehrertisch Platz, freute sich an seinen Lampionblumen und fand für die vielen zarten Fingerchen viele ermunternde Sprüche. 

"Das war anstrengender als ich dachte", sagte Stella zum Reporter, als er sich auf sein Rad schwang: "Aber es war schön". 

 

 

 

NABU und Grundschule Astheim - Wandertag Klassen 3 und 4

„Stellt euch vor, eine Spinne schaut von der Decke auf diesen Klassenraum“, das war die Stimme von Dietmar Sellner, dem Vorsitzenden des NABU Astheim. „Stellt euch vor, wie sie die Stühle und Tische von oben sieht.“ Von der Spinnenperspektive ging Dietmar Sellner zur Vogelperspektive über und zu der des Flugzeugpiloten, der er selber einmal war. So erklärte er den Weg mit Blick von ganz oben, den die 3. und 4.-Klässler nehmen sollten, und nicht nur den Weg, sondern auch die Wasserläufe und Gräben, die sie passieren würden.

Den radelnden Reporter kam vom NABU-Haus. Er wusste: die wollten zum neuen Pumpwerk und dahinter in ein Wäldchen und schließlich zur Ruine eines alten Pumpwerks.

So radelte er zum neuen Pumpwerk. Da war der Weg über den Deich vergittert. Auf der anderen Seite unterhalb des Deiches sah es sehr unwegsam aus. Vor vier Monaten hatte hier noch alles unter Wasser gestanden. Und so schloss der Reporter sein Rad ab, hangelte sich am Sperrzaun entlang, und ging dann querfeldein über ein uraltes Brückchen vorbei am Neudammloch hinein in den Wald. Als sich dann links der Blick auf die Pumpwerkruine bot, schien sich da etwas zu regen. Der Radler marschierte dahin und tatsächlich, da fand er die ganze Schülerschar mit Begleitung. Irgendetwas Abenteuerliches war da gewesen, und jetzt wünschte man ein gemeinsames Erinnerungsfoto unter der Ruine. Unter dem hohen Buchenbaum und neben der Ruine, das gab ein schönes Bild. Dann brach die Gruppe in Richtung Schule auf, und der Reporter marschierte mit.

Erst später erfuhr er, was alles in der Zeit seiner Abwesenheit geschehen war: Erstes Ziel war ein neues Sperrtor am Graben in Richtung Salzquelle, durch das das Wasser ablaufen kann, wenn der Schwarzbach Feld und Wiesen überschwemmt. Dieses Wasser fließt mit dem Wasser des Landgraben zum neuen Pumpwerk, das das Wasser über den Hauptgraben in den Altrhein pumpt.

Dann ging die Gruppe zum neuen Pumpwerk, und weil hier Zeit zur Frühstückspause war, besetzte man zum Erstaunen der 3 Arbeiter den Weg unterhalb des Pumpwerks.

Weiter ging es über den großen Winterdeich und über Stock und Stein zum Deich neben dem Hauptgraben und hier hinter dem Neudammloch hinein in den Wald. Auch die NABU-Leute waren hier lange nicht mehr gewesen. Seit den Bauarbeiten am Winterdeich ist der Zutritt schwer. Das Unterholz ist hier mächtig gewachsen. Der Zugang zu den Nistkästen ist nur geschmeidigen Gestalten möglich. Aber für Vögel ist solch ein Gehölz ein Paradies.

Dietmar Sellner und Bruno Roth schlugen sich mit der einen Hälfte der Schülergruppe durch das Dickicht. Der Rest folgte unverdrossen Hans-Lorenz Heck.  Nistkästen wurden gefunden.

Und die Vögel hatten hier auch gebrütet.

Die Nester der Bewohner kennt man auch aus Astheim: Kohl- und Blaumeisen mit ihren sorgfältig gepolsterten Nestern, die Spatzen, die auch hier so unordentlich wie anderswo sind. Ein Kleiber hatte seine Brutstätte verklebt. Ein verlassenes Ei stank intensiv aus dem Kasten. Ein Wespennest wurde gefunden.

 Als Hans-Lorenz Heck sich fürsorglich umschaute und fragte: „Sind noch alle da“? da fragte jemand: „Unsere Lehrerinnen?“ Wo waren Frau Weiß und Frau Hup? Man rief nach vorn. Beim Dietmar Sellner waren sie nicht. Waren sie zurückgeblieben? Ein Stimmenchor erklang: „Frau Weiß?? Frau Hup??“  Keine Antwort. Noch lauter. „Seid still. Wir hören sie nicht!“ Stille. Die Kinder machten sich Sorge. „Haben sie sich verlaufen? Ist ihnen etwas passiert.“ „Keine Angst, der Herr Mundschenk ist ja bei ihnen“, beruhigte Herr Heck. Aber die Kinder ließen sich die Gelegenheit nicht entgehen, sich um ihre Lehrerinnen Sorge zu machen. „Frau Wei-eiß, Frau Hu-up!“ Es ging weiter durchs Dickicht wieder auf den Deich. Da war auch niemand. „Sollen wir warten, bis sie kommen?“ Der Wald wurde unheimlich. Der Deich bog nach links und weiter nach links. Aber dann klang es von vorne. „Da sind siiie!“ 

Sie hatten sich nicht verlaufen. Sie waren auf dem Deich geblieben und schon voraus gegangen.

Und als alle an der Ruine des alten Pumpwerks waren, da konnte Hennes Mundschenk von dieser Ruine erzählen. Sie war ein Dampfpumpwerk, dessen Dampf mit Holz erzeugt wurde. Früher waren hier Felder. Und wenn das Rheinhochwasser sie überschwemmte, wurde es hier zurück in den Rhein gepumpt.

Den radelnden Reporter zog es wieder zu seinem Fahrrad beim neuen Pumpwerk und zur Grundschule, wo die Kleinen bastelten. Aber dann trafen auch die Großen ein - alle miteinander - mit nassen Schuhen und Hosenbeinen nach einer abenteuerlichen Wanderung.

 

Kaj Wechterstein


27.09.2013

NABU Astheim und das Heufest

 

Wer am Freitag, dem 27. September, am Nachmittag das Treiben auf der Wiese hinter dem NABU-Haus sah, der meinte: das läuft alles wie von selbst. Alt und Jung waren mit Rechen zugange und schafften Heu auf vier große Haufen.

Aber bis alles wie von selbst läuft, muss auch auf dieser Wiese Einiges gedacht und getan werden. Trocknes Gras muss gemäht werden. Dazu muss eine Mähmaschine her.

Liegt das Gras gemäht und in Streifen auf der Wiese, und dafür war dankenswerterweise Alfred Kunert aus Trebur zuständig, so muss es ein paar Tage trocknen. Dafür waren das Wetter und die Sonne zuständig. Dann konnte eingeladen werden. Und erst jetzt konnten Plakate und Flyer hergestellt werden. Die einen wurden bei freundlichen Geschäftsleuten in die Tür gehängt, die anderen in Schule und Kindergarten verteilt.

Am Freitag Nachmittag war es so weit. Der Himmel war sehr blau. Der Sonne schien kräftig. Ein kühler Wind wehte. Die Rechen wurden vom Dach des NABU-Hauses geholt. Ein paar Sitzgarnituren auf den Karren geladen und aufgestellt. Bier-, Cola, Wasser- und Apfelsaftkästen kamen dazu. Und jetzt konnte es losgehen.

Dazu gehörten beispielhafte Männer: Das waren Klaus Brod, Bruno Roth, Hennes Mundschenk und Hans-Lorenz Heck. Und als beispielhafte Frau stand für alle Fälle die Ulle Heck bereit. Vier Heuhaufen wurden aufgehäuft, damit man wusste, wohin es gehen sollte.

Und dann ging es wirklich los. Da kamen tatendurstige Kinder und Mütter. Da kamen tatendurstige Männer. Und Hennes und Hans-Lorenz konnten die Rechen aus der Hand geben. Mädchen und Jungen rechten und schleppten Heuballen und häuften auf die Heuhaufen. Nun lief es wie von selbst.

Wann gibt es schon eine Gelegenheit, mit Heu umzugehen? Hier war sie und wurde wahrgenommen. Der Beobachter versuchte zu zählen. Das war, als ob man Ameisen im Ameisenhaufen zählen wollte. Bei 45 Kindern hörte er verwirrt auf. Alles lief hin und her. Die ersten Mädchen steckten im Heuhaufen, andere saßen im Apfelbaum. Als für die Kleinen keine Rechen mehr da waren, holten sie sich Stöcke aus dem Gebüsch. Man konnte Heu auch mit den Arme tragen. Je größer die Heuhaufen wurden, desto kleiner wurden die Helfer.

Und dann ging das Getobe und Gehüpfe los. Wie Maulwürfe gruben die Kinder Gänge in die großen Heuhaufen.

Hans-Lorenz, auch besorgt um die Getränke, stellte fest: „Wer hat hier nur das viele Bier getrunken? Das müssen die Mütter gewesen sein.“

Derweil  gab es auch wieder den Basteltisch von Gesine Wechterstein. Als Hilfe bot sich Ingrid Münch an. Während auf der Wiese getobt wurde, konnte man hier in Ruhe und mit Geduld aus Herbstmaterialien anspruchvolle Herbstketten zusammenstellen. Dazu dienten Hagebutten, Lampionblumen, bunte Blätter und auch Heu. Wer es schneller wollte, durfte Stoffdrachen ausschneiden und bemalen.

Das verregnete Sommerfest vor einem Monat war so gut wie vergessen. Eine schöne Erinnerung an dieses Fest gab es doch. Hans-Lorenz Heck baute zum Ende der Wiese Geschenke für Kinder auf. Sie wurden zum Sommerfest von freundlichen Firmen gespendet und waren als Gewinne für Rätselaufgaben gedacht. Nun durften sich die Kinder als Dank für ihr eifriges Helfen Etwas aussuchen.

Die Schatten wurden länger. Die beispielhaften Männer machten letzte Ordnung zwischen den Heuhaufen.  Schließlich traf sich der „harte Kern“ im NABU-Haus. Der Spendenkasten hatte seine Pflicht getan und seine Aufgabe erfüllt. Das Resümee war einfach: es war sehr, sehr schön!

 

Kaj Wechterstein


27.09.2013

Besuch im Lehrgarten des Obst- und Gartenbauverein Astheim

Im Lehrgarten des Obst- und Gartenbauverein Astheim gab es am Freitag besonderen Besuch. Die Äpfel waren reif, und zum Pflücken angekündigt hatte sich die Klasse 4a der Grundschule Innenstadt in Rüsselsheim. Die Lehrerin Marja Wechterstein weiß schon seit einiger Zeit die günstige Busverbindung nach Astheim zu schätzen. Und so trafen 18 Kinder mit vielen Körbchen in Astheim bei der Kirche ein.

 

„Hier stinkt's“, war das Erste, was sofort festgestellt wurde. „Wir sind jetzt auf dem Lande“, erklärte Frau Wechterstein. Und dann ging es über den Damm zum Garten des Obst- und Gartenbauverein. Dort warteten schon Eckhard Ritter, der Vorsitzende, und das Ehepaar Laun, und es fand eine freundliche und neugierige Begrüßung statt. Pralle rote und grüne Äpfel schauten aus den grünen Blättern der Bäumchen. „Das sind gesunde Äpfel, die man so, wie sie sind, essen kann“, erklärte Eckhard Ritter. „Sie sind nicht gespritzt. Zeichen dafür ist, dass sich hin und wieder ein Würmchen im Apfel befindet. Die Würmer mögen nur gesunde Äpfel“.

Dann zeigte er, wie man Äpfel pflückt. Man reißt sie nicht, sondern dreht sie vom Stängel ab. Und nun ging das Pflücken los. Natürlich wurden gleich die Äpfel probiert. Einige bissen sofort hinein. Andere hatten das Gerät zum Apfelschälen und Entkernen entdeckt und ließen sich ihren Apfel damit mundgerecht herrichten. Aber jeder Apfel schmeckte.

Die Körbe waren schnell gefüllt. Da hatte Eckhard Ritter noch eine besondere Überraschung bereit: ein Glas mit süßem Apfelgelee. Damit fütterte er die geöffneten Kindermäulchen. Und einigen konnte es nicht süß genug sein.

„Was macht ihr nun mit den Äpfeln?“ war die letzte Frage. „Wir schneiden sie in Scheiben, hängen sie zum Trocknen auf und verkaufen sie auf unserem Weihnachtsmarkt“, erklärte Frau Wechterstein. „Tschüß und Danke Äpfelbauer“, riefen die Kinder vergnügt und schleppten ihre Körbe zur Bushaltestelle.

 

Kaj Wechterstein


26.10.2013

Ein Herbstfeuer braucht viel Holz. Dank einer befreundeten Firma im Gewerbegebiet konnten im Laufe der Woche einige Hängerladungen Paletten herbeigeschafft werden. Sie wurden am Donnerstag zu einem stattlichen Feuerturm aufgeschichtet. Bis Samstag zeigte sich das Wetter von allen Seiten, und darum wurde dem Turm ein Regenmantel umgehängt.

Aber am Samstagmittag zeigte sich das Wetter gnädig. Jerom und Maxi hatten das Geschehen seit Donnerstag voll Vorfreude verfolgt und waren hilfsbereit als Erste zur Stelle. Und als um Punkt Drei die ersten Schaulustigen eintrafen, kam für Jerom und Maxi der große Moment. Sie durften das Feuer anzünden.

Aber das funktioniert nicht so leicht, wie man das vom Gasherd kennt. Auch war der Anzünder die frische Luft nicht gewohnt. Schließlich brannten das Packpapier und dann die Hobelspäne, die die Nacht vorsorglich im NABU-Haus verbracht hatten. Das Sägemehl qualmte. Die Schaulustigen schauten.

Aber das Feuer war müde. Es musste aufgemuntert werden. Gesine Wechterstein, finnlanderfahren, kam mit Birkenrinde zur Hilfe. Hans Lorenz Heck blies aus voller Lunge. Und dann wurden die Flammen munter, es flackerte und stieg in höhere Etagen, 1 Meter, 2 Meter. Es brannte an allen Ecken. Die Flammen flammten über den Holzstoß hinaus und flogen in den Himmel. „So hoch war das Feuer noch nie, “ sagten die Zuschauer voller Respekt und wichen zurück. Das hatten sie auch im vorigen Jahr gesagt. Aber dieses Jahr war die Spannung höher.

Solch ein Feuer ist ein wundervoller Anblick und immer wieder neu faszinierend. Vorn die hohen Flammen, die in den Himmel entschwanden, dahinter auf dem Baumstück ein hoher Apfelbaum mit roten und gelben Äpfeln.

Der Platz füllte sich. Getränke wurden herbeigeschafft. Hitze macht durstig. „Wo ist die Spendenkasse?“ rief Jerom laut und spendete vor aller Augen für sein Getränk. Nun wusste jeder, wie hier gezahlt wurde.

Gesine Wechterstein hatte Krepp-Papier dabei: das konnte man, in Steifen geschnitten, mit Reiszwecken an Kastanien heften und diese dann als kleine Drachen durch die Luft werfen.

Als der Feuersturm sich mäßigte und der Feuerturm in sich zusammenbrach, setzte sich Dietmar Sellner den Helm auf, holte die Schippe und trug Schippe für Schippe Glut aus dem Glutberg in eine große Eisenbütt.

Und dann ging es bei Eva Sellner und Cilli Roth rund. Weidenruten lagen bereit. Die beiden kneteten Teig für Stockbrote und wanden ihn um die Stockspitzen, und diese wurden dann von Groß und Klein über die Glut in der Bütt gehalten.

Als Karl Breideband  allein auf seiner Bank saß, da kam doch einer unserer kleinen Helfer mit seinem Stockbrot angesprungen und sagte: „Probier mal. Das ist lecker.“ Und das war nicht nur lecker sondern lieb!

Gertrud Hämel und Käthe Breideband standen vor Kochtopf und Schüsseln. Im Kochtopf waren, bedeckt mit Handtüchern, warme Pellkartoffeln. Die waren verpackt in Alufolie aus der Glut gekommen und wurden hier warm gehalten. Und mit Salz und Butter und angemachtem Quark aus den verschiedenen Schüsseln schmeckte das vorzüglich.

Es gab auch einen Nachtisch. Vom hohen Apfelbaum auf dem Baumstück hatte der Wind schon viele Äpfel herabgeschüttelt. Das gab herrliche Bratäpfel. Zucker war da. Nur der Zimt fehlte. Der kommt nächstes Jahr. Es gab keine Pappteller. Es gab richtiges Geschirr. Das wurde im NABU-Haus von Gertrud und Käthe abgewaschen. Draußen war es warm. Drinnen war es kalt. Aber Glut genug für den Kamin gab es. Und so kam die Schippe noch einmal zum Einsatz.

Mit beginnender Dämmerung lichteten sich die Reihen. Als alles eingeräumt war und auch die kleinen Helfer nichts mehr zum Helfen fanden, da traf sich der „harte Kern“ und berichtete, wer alles da war. 33 Kinder waren zwischendurch gezählt worden. Und die zählen am meisten. Die Kasse zählt auch. „Wir sind im grünen Bereich“, sagte Hans-Lorenz vergnügt, ehe er überhaupt gezählt hatte.

 

Kaj Wechterstein. 


im November 2013

Stellungnahme Gärten am Damm

Die Untere Naturschutzbehörde des Kreises Groß Gerau hat die Gartenbesitzer am südlichen Damm um Astheim wegen nicht genehmigter baulicher Anlagen in und um ihre Gärten angeschrieben. In diesem Schreiben werden als genehmigungspflichtig genannt 

Hütten, Unterstände, Zäune, Versiegelungen etc., und es wird ein beträchtliches Bußgeld angedroht.
Mitglieder des NABU Astheim sind angesprochen worden, in wieweit der NABU für diese Forderungen verantwortlich sei.
Dazu ist festzustellen: Der NABU Astheim verteidigt die Gärten am Damm! In ihrer jetzigen Gestalt werden die Gärten seit Generationen so genutzt und gepflegt, ohne dass daran Anstoß genommen wurde.
Sie gehören zum Landschaftsbild von Astheim! Ob dieses Gelände zum „Außenbereich von Astheim“ gehört oder nicht, sollte im Einvernehmen mit dem Gemeindevorstand oder anderen zuständigen Gremien erörtert
und gegebenenfalls geändert werden.

Als Naturschutzbund fühlen wir uns für Flora und Fauna in unserer Gemeinde verantwortlich. Über die Gärten und ihre Zäune hin besteht ein über Generationen gewachsenes Biotop, das durch seine kleinräumige Anlage einen reichhaltigen und vielfältigen Lebensraum bietet. Zäune, Unterstände oder Schutzhütten sind zur Pflege dieses Biotops nötig und tragen somit zum Erhalt von Flora und Fauna bei. Bei unseren regelmäßigen Vogelstimmenwanderungen im Mai lassen sich dort mehr als dreißig Vogelarten bestimmen. 

Wir bitten darum die Verantwortlichen, die notwendigen Schritte zum Erhalt der Gärten zu veranlassen.

Der Vorstand des NABU Astheim