2010 – Juni 2011

Herbstfeuer Oktober 2010


im April 2010

Storchenmast am Spielplatz aufgestellt!

Aufbau siehe unter

Storchenmast aufgestellt

 


14.02.2011

Mast umgesägt – Vandalismus oder Sabotage?

Storchennest am Spielplatz abgesägt!

Unser neuer Storchenmast ist in der Nacht von Samstag 12. auf Sonntag 13. Februar abgesägt worden!

Wir sind bestürzt, wer tut so etwas?

 

Übermütige Jugendliche scheinen es nicht gewesen zu sein, da mit einer feinzähnigen Handsäge fachgerecht durchgeschnitten wurde. Bei der Polizei wurde eine Anzeige aufgegeben und ein Strafantrag gestellt. 

 


27.02.2011

Storchenmast erneut zersägt !


 

 

 

Es ist traurig, mit welcher Boshaftigkeit

hier der Naturschutz sabotiert wird. 

 

 

 

 

In dieser Woche müssen wir

wiederum den Mast flicken,

da der vermutlich selbe Täter

den Mast in der Nacht von

Samstag 26.02.auf Sonntag

27.02. nochmals zersägt hat. 

 

Im Juni 2010 hatte ein Storch das Nest bereits inspiziert. Nun ist der Mast in dunkler Nacht fachmännisch abgesägt worden. Wollte sich da jemand beweisen? Hat da jemand etwas gegen Störche? Ein Sinn ist in solcher Handlung, wie in ähnlichen Vandalismen der letzten Zeit um Trebur, nicht zu finden, außer dass da jemand mit seinen Aggressionen nicht umgehen konnte.

An der Errichtung des Mastes haben viele Menschen mitgedacht und mitgewirkt. Für das Storchenpaar und seine hungrigen Jungen sollte der Platz attraktiv sein. Für die Menschen, für Alt und Jung, Radfahrer und Busreisende am Ortsausgang nach Trebur rechts am Damm gut einsichtig und gut zu beobachten. Das Überlandwerk hat die Planungen in die Tat umgesetzt.

In Astheim und Umgebung hätten viele Storchenfreunde gerne der Entwicklung dieses Nestes für diese stattlichen Vögel zugesehen.

Zum Glück gibt es hier Menschen genug, die mehr können, als einen Mast durchzusägen.

 

Kaj Wechterstein

 


03.03.2011

Der Mast steht wieder!

Dank Fa. Henke ging das Aufstellen ruck-zuck!
Dank Fa. Henke ging das Aufstellen ruck-zuck!

08.03.2011

Zwei Wochen war der Mast so krank,

nun steht er wieder - gottseidank.


Fotos: Dennis Möbus

  Wieder einmal war der radelnde Reporter des NABU Astheim gefordert.

Der Storchenmastsäger hatte sich mit seiner Säge ein 2. Mal am umgesägten Mast vergangen. Die Sägespuren wurden von der Kriminalpolizei fotografisch als Beweismaterial festgehalten. Danach sollte der liegende Mast mit Eisenschienen versehen wieder aufgerichtet werden. Dazu waren geschickte Männer des NABU Astheim erforderlich, denn diese Arbeit war keine Routinearbeit. Auf dem Damm wurden ein paar Birkenklötze herangefahren und hinuntergerollt, damit der angesägte Mast nicht durchhängt.

Auch musste er gerade ausgerichtet sein, denn das Überlandwerk hatte im letzten Jahr einen geraden Storchenmast geliefert.

  Inzwischen wartete in der Grundschule am Hollerbusch eine erfreuliche Tätigkeit auf den Reporter. Die Drittklässler hatten Nistkästen zusammengenagelt, die nun angemalt wurden.

Als der Reporter eintraf, waren sie bereits grün gestrichen und wurden nun mit gelben Tupfern versehen, damit die zukünftigen gefiederten Bewohner sie auch gut erkennen können.

  Dann ging es wieder aufs Rad und zum Mast, der inzwischen mit viel fachmännischer Liebe und Sorgfalt eingeschient war. Über der Baustelle kreiste neugierig ein Storch.

  So radelte der Reporter zufrieden zum andern Storchennest beim NABU-Haus, und dort erlebte er, wie ein Storch eingeschwebt kam und sich das Paar klappernd begrüßte.

  Als nach dem Mittag der radelnde Reporter die Weiterentwicklung Mastes erleben wollte,

sah er schon von der Straße aus das Storchennest und daneben einen Kran. Die Firma Henke aus Astheim hatte es mit ihrem Kranfahrzeug möglich gemacht. Noch hatte der Mast unter dem Nest eine Schlinge um den Hals; aber bald war er festgeschraubt. Und die Schlinge wurde den Mast entlang heruntergefahren und dort gelöst. Gegenseitiges Händeschütteln, viel Freude über die gelungene, weit sichtbare Arbeit, Dank auch hier an die Firma Henke.

  Und hier noch einmal das Zitat aus dem letzten traurigen Artikel:„Zum Glück gibt es hier noch Menschen genug, die mehr können, als einen Mast durchzusägen.“

Denn: In Astheim glaubt man noch an den Klapperstorch.

 

Kaj Wechterstein


15.03.2011

Storchennest am Spielplatz belegt !

Ein Storchenpaar hat sich dauerhaft eingefunden, es paart sich und beginnt mit dem Eintrag von Nistmaterial. Es ist nun ein Weibchen da, beringt 2008 in Mainz-Mombach und ein Männchen, beringt 2009 in Alsbach-Hähnlein, also 2 "Jugendliche", die sich zum ersten Mal ins Brutgeschäft stürzen. Auch der Ausbau des Nestes muss erfolgen, es liegt nicht mal ein "Teppichboden",

                                                                                                so blank ist noch das Nest. 

Zuvor hatten wir Besuch von Störchen aus Worms (aus 2005), Hochheim/Massenheim (aus 2008) und einem Laubenheimer Storch (aus 2008). Bei beringten Störchen kann man nach Ablesen der Nummer nach dem Ursprung forschen, Wolfgang Henning aus Geinsheim ist da sehr hilfreich. 

Herzlich willkommen, möge der Storch viele Junge bringen. 

 

Dietmar Sellner


31.03.2011

NABU Astheim, Vorstand komplett

Hans-Lorenz Heck, Bruno Roth, Hans Mundschenk, Klaus Brod, Kaj Wechterstein, Dietmar Sellner    Foto: Gesche Ogursky
Hans-Lorenz Heck, Bruno Roth, Hans Mundschenk, Klaus Brod, Kaj Wechterstein, Dietmar Sellner Foto: Gesche Ogursky

  Die Mitgliederversammlung des NABU Astheim bestätigte und ergänzte den Vorstand

des NABU. Neu ist als zweiter Vorsitzender Klaus Brod. Erster Vorsitzender bleibt weiterhin Dietmar Sellner, Kassenwart Hans-Lorenz Heck, Vogelobmänner sind weiterhin Bruno Roth, Hans Mundschenk und Klaus Steinbrenner. Als „rasender Reporter“ vorgeschlagen

betonte Kaj Wechterstein, dass er weiterhin gerne der „radelnde Reporter“ sein wolle.

Zu Revisoren wurden Irma Laun und Käthe Breideband gewählt.

  In seinem Bericht für den Vorstand stellte Dietmar Sellner fest, dass der Verein

seine normalen Arbeiten erfüllt habe. Sie seien nicht so öffentlichkeitswirksam,

aber naturnotwendig wie die Nistkasteninspektion und -pflege oder die Pflege

der Streuobstwiesen.

  Viel Spaß bereitet die Zusammenarbeit mit Kindern und Lehrerinnen der Grundschule. Schon viele Jahrgänge wurden im dritten und vierten Schuljahr am Nistkastenbau und

der Nistkastenpflege beteiligt.

  Kinder der Grundschule Innenstadt in Rüsselsheim verbrachten ihre Projektwoche im Juli mit großer Begeisterung um das NABU-Haus.

  Auch die Vogelstimmenwanderung von Kindern und Eltern rund um das NABU-Haus zeigte, dass der NABU über Astheim hinaus geschätzt wird, denn hier kam die Mehrzahl 

der Teilnehmer aus Nachbargemeinden.

  Der Regen während der Vogelstimmenwanderung zwang zu vorzeitigem Abbruch.

Dennoch wurden nicht nur dreißig Teilnehmer, sondern auch dreißig Vogelarten gezählt. Besondere Freude bereitete das Blaukehlchen, das sich ungeniert und laut auf einem abgestorbenen Apfelbaum präsentierte.

  Die botanische Wanderung führte Bodo Friedrich an, der darauf achtet, dass die Chemie

bei Pflanzen und Teilnehmern stimmt.

  Hennes Mundschenk berichtete über die sich hinziehende Rettung eines Jungstorches,

der so ganz anders reagierte, als Storchenkenner vermuteten.

  Heufest und Herbstfeuer, zu denen - weil witterungsabhängig - kurzfristig eingeladen wird, fanden sehr guten Zuspruch. Fünf neue Rechen und Gabeln wurden von Kindern und Vätern tüchtig benutzt.

  Beim Sommerfest drohten die Wolken mit Regen, hielten sich zwar bis zum Ende zurück, verzögerten aber den Besucherdrang.

  Vogelgeschenke bastelten vier Kinder. Lag die schwache Beteiligung am vorweihnacht-lichen Schulstress oder an der für Menschenkinder unappetitlichen Herstellung?

Bis nächsten Weihnachten ist Zeit, sich Vieles zu überlegen.

  Die ornithologische Bestandserfassung von Bruno Roth enthielt über 50 Namen.

Cirka 250 Nistkästen wurden kontrolliert, von denen 80% belegt waren.

Auf die Frage, ob der Vogelbestand und die Vogelvielfalt zu- oder abnimmt,

vermutete Bruno Roth eher ein Abnehmen. Feld und Flur um Astheim

werden zur Zeit von starken Baumaßnahmen heimgesucht.

  Die Kassenführung von Hans-Lorenz Heck ist übersichtlich und die Kasse bleibt übersichtlich. Das stellten Irma Laun und Klaus Brod nach erfolgter Prüfung fest.

So konnten Kassenwart und auch der Vorstand entlastet werden.

Als erste große Ausgabe für 2011 fallen 450 € ins Gewicht, welche die Teile zur Reparatur des Storchenmastes gekostet haben. Aufgewogen wird das aber durch die Freude,

die der Anblick des jungen Storchenpaars auf ihrem neuen Nest bereitet.

  Für 2011 sind geplant:

- 08. Mai Vogelstimmenwanderung

- 15. Mai Vogelstimmenwanderung für Eltern und Kinder ums NABU-Haus

- 05. Juni botanische Wanderung

- 21. August Sommerfest.

Die Termine für das Heufest und das Herbstfeuer richten sich nach der Witterung.

 

Kaj Wechterstein

 


21.04.2011

NABU-Treff mit grüner Soße

Im März im Margareta-Schenkel-Häuschen in Astheim:

„Wann ist der nächste NABU-Treff?“ „Wie immer, am dritten Donnerstag im Monat?“

„Aber der dritte Donnerstag im April ist der 21.!“ „Ja und?“ „Das ist Gründonnerstag!“

„Hmm“. „Dann machen wir - NABU-Treff mit grüner Soße.“ Und schon ging es los: „Borretsch, Kerbel, Kresse, Petersilie, Sauerampfer, Pimpinelle, Schnittlauch.“

Grüne Soße, das liegt den Astheimern im Blut. Für die Quellkartoffeln erklärte sich Frau Hämel zuständig.

Schließlich die Frage: „Wie viele kommen“? Jemand sagte: „Höchstens dreißig.“ So ergab sich alles.

Das Wetter war für einen Gründonnerstag ungewöhnlich warm und schön. Darum wurden die Tische im Grünen gedeckt und festlich geschmückt. Rechts schmetterte die Mönchsgrasmücke und übertönte links die Nachtigall. Dann wurde aufgetischt. Eier in den verschiedensten Farben, vier große Schüsseln mit grüner Soße, Getränke, schließlich gab es die heißen Kartoffeln. Und dann ging es los: „Welche Soße ist von wem? Wessen Soße schmeckt wie?“ „Die Kartoffeln kann man mit Schale essen.“ „So etwas tun nur die Männer, die zu faul sind zu schälen!“ Wer hungrig war, nahm sich die Soße aus der nächststehenden Schüssel. Aber dann wurde herumgegangen und probiert. Die Unterschiede waren nur fein: Die eine Soße war zarter im Geschmack, die andere enthielt mehr Säure, bei der dritten trat ein leichter Knoblauchgeschmack hervor. Schmeckt es besser, wenn die Kräuter grober gehackt sind? Das sind angenehme Probleme. Die nordhessische grüne Soße hat die Kräuter grober gehackt. Bei uns hackt man die Kräuter kleiner. Fast unbemerkt leerten sich die Schüsseln und wurden säuberlich ausgekratzt. „Eigentlich sollten sie für dreißig Personen reichen. Wir sind 17!“

Übrig blieb ein Körbchen mit Eiern. Auf ihnen waren abgedruckt zarte Umrisse von Kräutern und Gräsern. Sind Eier zu künstlerisch, wagt keiner sie zu essen. Aber man kann die abgedruckten Kräuter erraten. „Die sind aus unserem kleinen Gärtchen“, sagte Frau Wechterstein. Man fand heraus: Löwenzahn, Klee, Gänseblümchen, Nelkenwurz, Walderdbeere, Zaunwicke, Knoblauchranke.

Jeder durfte sich ein Ei mitnehmen.

Bevor der Verdauungsschnaps die Aufmerksamkeit auf sich zog, mahnte Ulle Heck: „Unsere nächste Veranstaltung ist vor unserm nächsten Treffen.“ „Es sind sogar zwei Veranstaltungen“, sagte Dietmar Sellner. „Am 8. Mai ist ab 7 Uhr unsere Vogelstimmenwanderung. Und eine Woche später ist am 15. Mai ab 8 Uhr unsere Vogelstimmenwanderung für Eltern und Kinder und Großeltern rund um unser Margareta-Schenkel-Haus.“

Während schließlich die nötigen Vorbereitungen besprochen wurden, klapperte es zustimmend vom Storchennest.

 

Kaj Wechterstein


26.04.2011

Storch bei der Nestpflege

Fotos Dietmar Sellner


08.05.2011

Vogelstimmenwanderung

Klaus Steinbrenner führt in die Vogelwelt ein
Klaus Steinbrenner führt in die Vogelwelt ein

Vor dem Haus des NABU Astheim am Sonntag um 7 in der Frühe: Links die Mönchsgrasmücke noch lauter als rechts die Nachtigall begrüßten die morgendlichen Vogelwanderer. Vom Storchennest war kein Geklapper zu hören, dafür aber umso mehr Geplapper der Vogelfreunde, die sich freudig begrüßten. Nach dem Willkommen durch Dietmar Sellner ging es hinter das Haus, wo der Storch seinen Hals aus dem Nest streckte, um zu sehen, wie viele Menschen sich da unten versammelte hatten. 30 hätte er zählen können, er oder der kleine Spatz von der Sperlingsfamilie unter dem Storchennest. Dann ging es zum Damm und zum nächsten Storchennest, wo auch gebrütet wird. Weit ging der Blick durch die klare trockene Luft ins Land. Vorn im Schilf war ein Teichrohrsänger nicht zu überhören. In der Ferne über dem Schilfrohrgürtel war der schaukelnde Flug zweier Rohrweihen zu beobachten.

Irgendwo in den Pappeln war der Pirol versteckt, schwer zu beobachten, aber an seinem Ruf gut zu erkennen. Ein Hahn krähte, um den Vogelwanderern kundzutun, dass auch er ein Vogel ist. Oder ging es ihm doch um seine Hennen? Vor uns flog ein Kuckuckspaar auf.

Den Damm hinunter ging es zum dritten Storchennest und zum vierten, einem Probebau, an dem sich zwei Jungstörche für das nächste Jahr üben. Schwer auszumachen, aber mit dem Spektiv gut zu sehen, war das Graureihernest, das schon einige Jahr existiert. Neu aber ist ein zweites Graureihernest. Ist das der Beginn einer Kolonie?

Immer lohnt sich ein Blick auf den Schaukasten des Nabu. Im nahen Schilf treibt sich bisweilen das Blaukehlchen herum. Es zeigte sich nicht. Auch der Lockruf mit dem Vogelstimmenplayer half nicht. Aber wieder auf dem Damm präsentierte sich auf der Leitung die Dorngrasmücke. Auffällig wird sie erst durch ihren Singflug. Mehl- und Rauchschwalben schossen durch die Luft. Hoch oben kreiste der Rotmilan. Bald nach dem Schwarzbach musste die Wanderung enden. Denn hier beginnen die gewaltigen Baumaßnahmen zur Dammerhöhung. Gefährliche Löcher am Fahrbahnrand erinnern an den fortwährenden Verkehr der schweren mehrachsigen LKW, vollgeladen mit Sand. Bis zum Schlagweg kann man am Sonntag gehen, denn dort sollte ein Schwarzkehlchen sein Revier haben. Sein Gesang ist unauffällig. Man brauchte Geduld, aber dann wurde es entdeckt und saß ruhig auf seinem Busch, wartete unverdrossen, bis das Spektiv es erfasst hatte und jeder der Wandergruppe nun weiß: so hübsch ist das Schwarzkehlchen.

Wieder im NABU-Haus stärkte das Frühstück und erfrischten die Getränke. Und dann konnte Klaus Steinbrenner die ornithologische Beobachtungsliste vorlesen. Obwohl das Gebiet um Astheim durch die werktäglichen Baumaßnahmen für die Vogelwanderer nur eingeschränkt zu beobachten war, konnten 45 Vogelarten angekreuzt werden. Nicht für diesen Zensus vorgesehen war der Hahn, der sich doch so schön gemeldet hatte. 

 

Kaj Wechterstein 



15.05.2011

Vogelstimmenmorgen um das NABU-Haus

Waren am vorigen Sonntag die Vogelstimmenwanderer von Mönchsgrasmücke und Nachtigall begrüßt worden, so war es an diesem Sonntag die Mönchsgrasmücke, die zwar unsichtbar, aber stimmgewaltig den Luftraum um das Margareta-Schenkel-Haus beherrschte. Neun Kinder und fünfzehn Erwachsene schauten intensiv zur großen Trauerweide. Aber Singvögel sind anders als menschliche Sängerinnen und Sänger beim Eurovision Song Contest. Sie brauchen sich nicht in den Vordergrund zu drängen. Dazu reichen ihre Stimmen. Und die Weibchen halten sich ganz und gar zurück. Es reicht, wenn das Männchen das Revier beherrscht.

Die Vogelwelt war zurückhaltend an diesem Sonntagmorgen. Hatten sie sich schon verausgabt? Denn ihr Gesang beginnt ja schon in der Dämmerung vor fünf Uhr in der Früh!

Für manche Astheimer Menschenkinder und deren Eltern mag es noch zu früh gewesen sein. Der europäische Sängerwettbewerb endete ja erst nach Mitternacht.

Zwei Ringeltauben bemühten sich um die Unterhaltung mit ihrem fünfmaligen Gruhgruh.

Es ging zum Storchennest. Das Spektiv wurde kindgemäß aufgebaut. Aber auch oben auf dem Nest war der kühle Maienmorgen spürbar. Storchenmutter und Storchenjungen kuschelten sich dicht aneinander und aufeinander. Aus dem Nest schaute nur ein Kopf hervor.

Aber nicht weit war ja noch ein Storchennest. „Da gibt es drei Junge“, lockte Dietmar Sellner.

„Da wollen wir hin“, begeisterte eine Mutter ihre drei Mädchen, und alle wanderten über die Straße zum neuen Storchennest mit dem so sorgfältig geflickten Mast.

Auch hier war nur ein Storchenkopf zu sehen. Jedoch in der Vergrößerung des Spektiv sah man, wie hier und da ein Köpfchen hervorlugte. Dafür sausten die Schwalben über die Menschenköpfe. „Die mit dem weißen Bauch sind Mehlschwalben“, erklärte Dietmar Sellner.

„Sieht man braun-rot mit dem langen gegabelten Schwalbenschwanz sind es Rauchschwalben“. „Die mit dem dicken Bauch sind Mehlschwalben“, sagte Hennes.

„Dahinten ist der Storch“, rief Dominik. Ruhig stolzierte ein Storch durch das hohe Gras. Davorne war der Spielplatz, und da war ein Karussell. Und da hängten sich die Kinder dran und schwangen sich wie die Vögel durch die Luft und im Kreise.

Und dann geschah es: Majestätisch kam der Storchenmann herangeschwebt, landete vollendet auf dem Nest mit Klappern von der Störchin begrüßt. Den langen Schnabel hatte er voll Nistmaterial. Das wurde abgelegt, denn die Jungen wurden nun lebendig und verlangten nach Frühstück. Und das hatte er auch dabei und würgte es hervor. Der Spielplatz war vergessen. Das Spektiv wurde umlagert. Und was Storchenkindern recht ist, ist Menschenkindern billig: „Ich habe Hunger.“

Zurück ging es zum NABU-Haus. Menschliches Frühstück steckt in Rucksäcken. Die Sonne schien warm auf die Frühstücksgarnituren.

Das war ein ruhiger Vogelstimmenmorgen. „Es war so schön ruhig“, sagten die Eltern. „Mir ist langweilig“, sagte Tina. „Du bist satt“, sagte die Mutter. „Bald gibt’s Mittag“, sagte ein Opa. So sieht jeder die Zeit anders. Was für die Menschen früh ist, ist für die Vögel spät. Wo die Menschen aktiv werden, legen die Vögel ihre Ruhepausen ein. Aber bei beiden gibt es Tag- und Nachtschwärmer, ganz gleich ob Männchen oder Weibchen. Denn was zeitgemäß ist, ist doch sehr relativ, bei Menschen wie bei Vögeln.

 

 Kaj Wechterstein 


30.05.2011

Bericht über die Storchenbruten

Nur noch 1 Junges am Kinderspielplatz
Nur noch 1 Junges am Kinderspielplatz

In der letzten Woche erbrachte die Inspektion der belegten Storchennester per Fernglas eine reiche Ausbeute: 3 Nester sind mit 2 Jungen belegt, das Nest am Margareta-Schenkel-Haus beherbergt sogar drei Junge, die bereits am weitesten entwickelt sind und schon schwarz-weißes Gefieder haben. 

Am Rand des Nestes hinter Astheim (Trewwerer Waad) sieht man ein schwarzes Federbüschel. Dies deutet auf ein verendetes Junges, sodass hier ursprünglich auch 3 Junge zuhause waren. 

Im Nest am Kinderspielplatz waren es zu Beginn ebenfalls 3 Junge. Ein kleineres, zurückgebliebenes war bereits vor 2 Wochen nicht mehr zu erspähen. Nun sahen wir heute morgen nur noch ein Junges.  Am Rand des Nestes ist ein weißes Federknäuel zu sehen - offensichtlich das tote Junge. 

Die trockene Witterung wird als Grund für Nahrungsmangel bei den Störchen genannt. 

 

Dietmar Sellner

 

Storchenjunges mit dem toten Geschwister
Storchenjunges mit dem toten Geschwister

05.06.2011

Botanischer Rundgang

  Brav wie damals in der Schule saßen die 25 Teilnehmer des botanischen Rundgangs und blickten erwartungsvoll auf ihren Lehrer: Bodo Friedrich vom Kant-Gymnasium in Rüsselsheim. Das Klassenzimmer war groß und hoch. Es war die weite Natur mit den hohen Bäumen vor dem Margareta-Schenkel-Haus. Der Lehrer hatte sich gut vorbereitet. Er hatte die Umgebung gut studiert und stimmte eine neugierige Schülerschar auf das Wachstum in der Natur ein. Pflanzen leben von Mineralien, die sie mit dem Wasser aufnehmen. Tiere und Menschen brauchen die Pflanzen als Nahrung, Wasser allein genügt nicht!

  Weiter ging es um die Vermehrung der Pflanzen, die Bestäubung bei Lippenblütlern und Kreuzblütlern. Wer kennt Lippenblütler? Was so aussieht, muss es noch lange nicht sein. Nur zaghaft reckten sich einzelne Finger. 

  Die Natur ist wunderbar und wunderlich. Mit großen Modellen konnte Bodo Friedrich vorführen, wer wem bei der Vermehrung hilft, wer zu welcher Art gehört und wer nicht und warum nicht. Vielen schwirrte der Kopf, und mancher bewunderte die drei Schüler, die ihren Lehrer zu dieser Veranstaltung früh am Morgen begleitet hatten. 

  Dann begann der Rundgang von Baum zu Baum und Busch zu Busch: Eibe, Birke, Esche, Bergahorn, Hainbuche, Rosskastanie, Trauerweide, Stieleiche und ein kleiner Walnussbaum, Brombeere, Holunder, Hartriegel. Der kleine Park zwischen Margareta-Schenkel-Haus und Friedhof spendete angenehmen Schatten. Von allen Seiten schmetterten die Mönchsgrasmücken; aber auch Buchfink, Zaunkönig und Amsel ließen sich hören und immer wieder klapperte es vom Storchennest, wo die drei Köpfchen der Jungen auszumachen waren. Hoch über allem über den Baumwipfeln kreisten zwei Rotmilane.

  Fast drei Stunden dauerte diese Naturbetrachtung, dann wurde es Zeit für den Imbiss: als Aperitif Holundernektar und als Vorspeise Brennnesselmuffins, dann frischer und erfrischender Kräuterquark und zur Stärkung hausgemachtes Fleischernes.

  „Für nächstes Jahr habe ich schon Ideen“, sagte Bodo Friedrich und lobte dann das sachkundige Publikum.

 

  Kaj Wechterstein

 


08.06.2011

Beringung der Jungstörche

Fotos Kaj Wechterstein