2013 bis Juni

21.03.2013

Bericht über die jährliche Mitgliederversammlung

Die Mitgliederversammlung fand am 21. März 2013 um 19. 30 Uhr im Margareta-Schenkel-Haus statt, wo Dietmar Sellner die anwesenden Mitglieder (14) begrüßte.

Es folgte der Bericht des Vorstands über die Aktivitäten.

Das NABU-Jahr begann am 3. Januar mit einer Nistkastenerkundung und -kontrolle für die Kinder der Ferienkinderbetreuung Trebur.

Für den Nistkastenbau der Kinder des 3. Schuljahrs der Grundschule Astheim waren Materialien vorbereitet und wurden am 21. März von den Kindern zusammengebaut. Am 23. März wurden die Nistkästen des Vorjahrs mit den 4. -Klässlern kontrolliert und mit den 3. -Klässlern neue Nistkästen aufgehängt.

Bei der Vogelstimmenwanderung am 6. Mai musste zunächst der Regen abgewartet werden.

Dann ging es über den Damm zur ehemaligen Müllkippe mit originellen Vogelhäusern. Über 41 Vogelarten konnten gezählt werden.

Zu der Kindervogelstimmenwanderung am 20. Mai war nur ein Kind (Enkelin von Brod) erschienen.

Ein voller Erfolg aber war die botanische Erkundung an den Deichen zusammen mit dem NABU Trebur unter der gut vorbereiteten Führung von Alfred Kunert. 25 Personen nahmen teil. Erkundet wurden auch Grassoden mit wertvollen Pflanzen, die vor zwei Jahren unter Leitung von Alfred Kunert vor der Deichsanierung nach Trebur gerettet und im Dezember an alter Stelle wieder ausgesiedelt wurden. Für Kenner waren die Pflanzen auszumachen. Es ist interessant, wie sie sich weiter entwickeln. Das gilt auch für den Bewuchs des gesamten Deiches.

Das Sommerfest am 25. August fiel auf den heißesten Tag des Jahres, war jedoch von Eltern und Kindern, von Älteren und den Kerweburschen gut besucht und brachte dank des bewährten Nudelmittag und der gut bestellten Kuchentheke einen finanziellen Erfolg.

Leider ist während der Kerb die Scheibe unseres Schaukastens mutwillig eingetreten worden.

Das Lehrerkollegium der Grundschule Astheim hatte für den 25. September den NABU Astheim zur Gestaltung des Wandertags eingeladen. Das bietet sich auch an, weil das Lehrerkollegium von auswärts kommt und sich hier in der Umgebung nicht auskennt. Die Wanderung für die älteren Kinder ging zu den Vogelschützern nach Bauschheim, die sich gut vorbereitet hatten. Leider regnete es, was aber den Kindern wenig ausmachte. Sie überstanden den Fußweg ohne Murren, allerdings einige sehr schlammbedeckt. Die Jüngeren erkundeten wieder die Umgebung des Margareta-Schenkel-Hauses und bastelten in der Grundschule Kränze.

Zum Mähen zwischen 24. und 26 . September fiel der Traktor von Alfred Kunert aus. Dietmar Sellner bewältigte die Mäharbeit in wenn auch längerer Zeit mit dem Balkenmähgerät.

Das Heufest am 29. September war wieder ein voller Erfolg und ein Anziehungspunkt nicht nur für die Kinder sondern auch für die Eltern, die gern zu den Rechen griffen.

Das Herbstfeuer am 13. Oktober zog noch mehr Menschen an (ca. 40 Erwachsene, 30 Kinder).

Der NABU-Treff am 13. Dezember bereits zu Mittag in der Pizzeria Roma war gut besucht und bot einen harmonischen Abschluss des Jahres.

Einen endgültigen Schlusspunkt setzte dann noch das Treffen mit dem NABU Trebur am 29. Dezember bei uns. Die Gruppe erwanderte sich einen wunderbaren Sonnenuntergang, teilte ihr Proviant mit dem NABU Astheim, während dieser für Getränke jeglicher Art sorgte.

 

Bruno Roth berichtete über den ornithologischen Bestand. Die Aufstellung von Bruno Roth und Hans Mundschenk enthält 48 Vogelarten. 5 Storchenpaare haben 16 Junge großgezogen. Wegen der schlechten Witterungsbedingungen und des hohen Wasserstands in den Auen konnten ca. 250 Nistkästen im Winter 2012/13 nicht kontrolliert und gereinigt werden.

 

Trotz einer kostspieligen Dachreparatur schloss die Kasse mit einem noch erträglichen Minus. Die Einnahmen beinhalten ein hohes Spendenaufkommen. Nur so und durch das Entgegenkommen der Dachdeckerfirma Patrick Schmidt bei der Dachreparatur konnte dieses erreicht werden.

Die Kasse wurde am 8. Februar 2013 überprüft und für in Ordnung befunden, Kassenwart und Vorstand wurden einstimmig entlastet.

 

Termine 2013

5. Mai 700 Uhr Vogelstimmenwanderung

9. - 12. Mai Stunde der Gartenvögel mit öffentlichem Termin zur Vogelzählung beim NABU-Haus.

2. Juni 800 Uhr Botanische Wanderung mit Alfred Kunert zu den Deichen

25. August 11 bis 17 Uhr Sommerfest (s. Vorbehalt unter „Verschiedenes“)

Heufest und Herbstfeuer können erst kurzfristig bekannt gegeben werden.

 

Verschiedenes

1. Arbeitseinsätze des NABU Astheim:

Es könnten sich mehr Mitglieder an den Arbeitseinsätzen beteiligen, wenn sie vorher öffentlich und rechtzeitig bekannt gegeben würden. Soweit das möglich ist, soll das versucht werden.

2. Sommerfest:

Zu wenige Helfer müssen zu viel Arbeitseinsatz zeigen. Fände das Fest nur alle zwei Jahre statt, wäre es leichter, diesen hohen Arbeitseinsatz zu akzeptieren.

Stellt man aber die Frage nach dem Sinn des Sommerfestes, so lohnt sich der jährliche Einsatz. Es ist ein sommerlicher Kommunikationsort über die Grenzen des Ortsteils hinaus, der die Mühen wert ist. Hier stellt sich die NABU-Gruppe dar, und nicht nur Besucher, sondern auch Mitarbeiter wollen das nicht missen.

Unter der Voraussetzung, dass zusätzliche Mitarbeiter gewonnen werden, soll das Sommerfest auch dieses Jahr stattfinden.

Grundsätzliches:

Die Altersstruktur unserer Ehrenamtlichen zeigt das Problem vieler Vereine: eine schrumpfende Zahl älter werdender Mitglieder trägt die Hauptlast der Arbeit.

Über die Einsätze in der Schule ist festzustellen: Sie bringen nicht den unmittelbaren Kontakt zu den Eltern, sie haben aber ihren hohen Wert im Kontakt mit den Kindern.

 

Kaj Wechterstein

 


05.05.2013

Vogelstimmenwanderung

Vogelstimmenwanderung im grauen Morgen

25 Teilnehmer trafen sich am Sonntag früh auf dem Kerbeplatz zur Vogelstimmenwanderung. Man wollte zügig losmarschieren. Aber schon lockte die Mönchsgrasmücke mit ihrem reichhaltigen Zwitschern zum Einhalt. Ihr Gesang begleitete die Gruppe bis zum Ende der Wanderung. Sehr bald ertönte die eindringliche Stimme der Nachtigall. Am Schwarzbach zeigte dann die Grasmücke ihr schwarzes Käppchen, das ihr auch den Namen gab. Am Schlagweg thronte hoch auf der Robinie die Goldammer. Unübersehbar leuchtete ihre gelbe Brust in der Morgensonne. Zwei Stieglitze sausten durch die Birkenzweige. Der Neuntöter blieb nur Wenigen sichtbar. Blühende Obstbäume säumten den Schlagweg. Mit viel Mühe und nur mit Hilfe des Spektivs konnte am Rand der Pappelwand das neueste Storchennest ausgemacht werden. Die größte Überraschung aber war kurz vor dem Damm der Wendehals. Zunächst nur an seinem Ruf kenntlich konnte der Vogel in seinem unscheinbaren Federkleid doch mittels des Spektivs sichtbar gemacht werden.

Eine Vogelstimmenwanderung ist auch für gesunde Füße anstrengend. Das liegt nicht an der Länge des Weges, sondern am häufigen Verharren, um den Vogelrufen zu lauschen und möglichst einen Blick auf die Sänger zu erhaschen. Oft gelingt das nur, wenn sie ihren Sangesplatz verlassen.

Des Morgens ist das Gras nass. So traute sich nur ein Teil der Wanderer vom befestigten Weg in den Pappel- und Weidenwald bis zur Wiese der Gallowayrinder. Wie eine gotische Kathedrale ragen hier die Bäume gen Himmel. Ein Kleiber kletterte einen langen Stamm hinauf. Er kann es auch kopfabwärts, aber er wollte nach oben.

Dann ging es wieder denselben Weg zurück. Das ist keine langweilige Wiederholung, denn rückwärts bietet sich eine ganz neue Perspektive. Auf dem Damm wurde Astheim umrundet, und hier zeigten sich die Schwanzmeisen.

Vierundvierzig Vögel wurden beobachtet, mit dem Hahn fünfundvierzig. Das wurde beim abschließenden ausgiebigen Imbiss vor dem Margareta-Schenkel-Haus festgestellt. Dietmar Sellner verlas die Vogelnamen. Seine Stimme musste die Nachtigall übertönen, während es vom Storchennest ein anerkennendes Klappern gab.

 

 Kaj Wechterstein

 


11.05.2013

NABU Astheim - Stunde der Gartenvögel

Die Vogelzähler des NABU Astheim. Die Vögel verbergen sich im grünen Laub
Die Vogelzähler des NABU Astheim. Die Vögel verbergen sich im grünen Laub

Die „Stunde der Gartenvögel“ des NABU soll dazu dienen, deutschlandweit eine Übersicht über die Verbreitung und Veränderung der Vogelarten zu gewinnen. Dafür sollen eine Stunde lang die Vögel im eigenen Garten oder vom eigenen Balkon gezählt werden.

Weil aber das Margareta-Schenkel-Haus des NABU Astheim in einem Vogelparadies liegt, beschloss man beim NABU-Treff sich vor diesem Haus zu einer gemeinsamen Zählung zu treffen.

 Als Dietmar Sellner am Samstag pünktlich um 17 Uhr eintraf, traf er auf eine Gruppe von 18 Beobachtern. Das waren für eine Beobachtergruppe zu viele. Aber um das NABU Haus gibt es die vier Himmelsrichtungen, und so wurden vier Vogelspezialisten ausgeguckt, denen der Fragebogen ausgehändigt wurde und mit ihnen verteilten sich vier Gruppen um das NABU Haus.

Zunächst schien es recht still. War fünf Uhr nachmittags eine schlechte Zeit? Aber dann meldete es sich hier und da und dort aus dem Gebüsch. Die Mönchsgrasmücken wetteiferten mit den Nachtigallen. Über den Himmel schossen Rauch- und Mehlschwalben und die schnittigen Mauersegler.

Als die Stunde vorbei war und man sich zum Ergebnisaustausch traf, zeigte es sich, dass die Fragebögen viel zu klein waren. 26 Vogelarten hatte die Gruppe auf dem Baumstück beobachtet. Etwa zwanzig brachten die Gruppen in dem kleinen Park zusammen. Beim Blick in Richtung  Trebur waren es 15 Vogelarten. Den Zug von 3 Kormoranen hatte jede Gruppe beobachtet. Zilp-Zalp und Buchfink gab es nur im Park. Allerdings konnte man den A 380  und die Boing 747 der Kranichlinie nicht unter die eleganten Flieger zählen, zu laut, zu plump und zum Glück auch zu hoch sind sie.

Der Eisheilige Pankratius schickte einen kalten Wind, dagegen half auch kein Rotwein, nicht einmal ein Bier. So zog man sich bestens gelaunt in gastwirtschaftliche Räumlichkeiten zurück. 

 

Kaj Wechterstein

 


02.06.2013

NABU Astheim und Trebur - Botanische Erkundung

 

Ein sonniger Junisonntag nach dem verregneten Mai, auch das hatte die über vierzig Teilnehmer zur „botanischen Erkundung“ auf den Astheimer Kerbeplatz gelockt. Aber ein eisiger Nordwind ließ den „meteorologischen Sommeranfang“ vergessen.

Dietmar Sellner begrüßte die Teilnehmer und nannte das Hauptziel, den neu aufgeschütteten Winterdeich, ein nahes Ziel. Aber auf den verschiedenen Deichen  und in den Gräben am Weg boten sich Bodo Friedrich und Alfred Kunert die verschiedensten Pflanzen zur Demonstration an. Da waren der Wiesenkerbel und die Knoblauchsrauke, das Schöllkraut und der Steinklee (mit seinem Cumarin, gut gegen Motten).

Am Schwarzbach blühte die stattliche Robinie, ein Baum aus Amerika mit sehr widerstandsfähigem Holz, geeignet für Gartenmöbel. Hinter dem Schwarzbach rankt sich der Hopfen, ein Linksdreher.

Es dauerte anderthalb Stunden, bis der Winterdeich erreicht war. Und nicht zu übersehen war sein unendlicher Blütenteppich aus Margeriten. Aber die Augen der kundigen Botaniker entzückten sich an anderem: an den Leguminosen (zahlreiche Kleearten). Skabiosen wurden auch zur Kenntnis genommen ebenso wie die rosa Esparetten zwischen dem Weiß der Margeriten. Der Klee gehört hierher auf die Wiesen und Deiche. Die Margeriten lieben den frisch aufgeschütteten kargen Boden, aber sind eine vorübergehende Erscheinung. „Im nächsten Jahr wird es hier wieder anders aussehen,“ meinte Alfred Kunert. „Wir sind neugierig und müssen dann wiederkommen“, meinte eine Teilnehmerin.

So konnte man das Blütenmeer aus den verschiedensten Blickwinkeln betrachten. Da gibt es den botanischen Blick, der ein vorübergehendes Stadium in der Reihe der Pflanzenfolgen sieht. Da ist der Deichbauer, dem es um die Festigkeit des Deiches geht. Und das ist auch ein wichtiger Blickwinkel für die Astheimer und Treburer hinter dem Deich. Da gibt es aber auch den Blick derer, die sich an der weißen Pracht unter dem blauen Himmel freuen. Und letztlich gehört alles zusammen, die unmittelbare Freude und das vertiefende Wissen.

Hier ergänzten sich als Kundige:

Alfred Kunert, dem dieses Stück Erde Heimat ist. Er kennt es von Kindheit an und beobachtet es, und möchte es in seiner Natürlichkeit bewahrt wissen.

Bodo Friedrich, für den zu naturwissenschaftlichem Wissen auch die Chemie der Pflanzen gehört, was er auch vor dem NABU-Haus unter Beweis stellte. Dort gab es ein natürliches Klassenzimmer mit Bänken und einem Lehrertisch zwischen den grünen Wänden aus Büschen und Bäumen. Und hier erklärte er den Kreislauf der Natur von Mineralien zu den Pflanzen und Tieren und wieder hin zum Erdreich.

Dann wurden Tische und Bänke zu einer langen Reihe windgeschützt in die Sonne gestellt. Und mit Hausgemachtem (Vegetarischem und Fleischlichem) aus dem Kreislauf der Natur wurde dieser vielseitige Vormittag abgeschlossen. Vom Storchennest klapperte es fröhlich, wo zwei Junge den unwirtlichen Mai überstanden haben. 

 

Kaj Wechterstein