TERMINE


NAJU Termin Samstag 27.04.2024 - 10 Uhr

Margareta-Schenkel-Haus

 

Fernglas - Gebrauchsanweisung für Jung und Alt 

Eltern können aber müssen nicht dabei sein. Bitte Fernglas - wenn vorhanden - mitbringen 

NABU Vorstand

Montag 29. April 20 Uhr

Margareta-Schenkel-Haus


Vogelstimmenwanderung mit Bodo Friedrich

Sonntag 05. Mai 7 Uhr

Margareta-Schenkel-Haus


NABU Treff

Montag 13. Mai 19.00 Uhr

Margareta-Schenkel-Haus


Botanische Erkundung mit Ingmar Stelzig

Sonntag 26. Mai 8 Uhr

Programm und Ort werden bekanntgegeben

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NABU HESSEN-PRESSEMITTEILUNG  |  NR 24/24  | 23. April 2024

 

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Artenvielfalt/Garten

 

 

 

 

 

Im Garten sollten möglichst nur Insekten brummen

 

NABU Hessen: Mit weniger Rasenmähen wächst die Artenvielfalt

 

 

 

Wetzlar – Der Frühling lässt alles sprießen, auch den Rasen im Garten. Nach der kurzen Vorschau auf den Frühling, plagt viele Rasenbesitzer*innen bereits der Gedanke ans Mähen. Der Griff zum Mähroboter erscheint da eine gute Idee, denn die Hersteller versprechen einen top gepflegten, perfekten Rasen und das praktisch auf Knopfdruck und ohne Mühe. Doch die automatisierte Rasenpflege hat auch ihre Schattenseiten. „Mähroboter haben im privaten Garten eigentlich nichts verloren, denn sie schaden der Artenvielfalt und sind für zahlreiche Gartentiere eine große Gefahr“, mahnt Maik Sommerhage, Landesvorsitzender des NABU Hessen.

 

 

 

Gefahr für die Vielfalt im Garten

 

Die Geräte sparen zwar Zeit, mit ihnen wird aber zu häufig gemäht. „Ein gepflegter, „englischer“ Rasen – für den der Mähroboter ja steht - widerspricht eigentlich schon in seinem Grundgedanken dem Artenreichtum, da Wildkräuter und Blüten die Voraussetzung für biologische Vielfalt im Rasen sind. Er entspricht einer Monokultur von Gräsern und spiegelt damit im Kleinformat unsere moderne Landwirtschaft wider, in der Wildtiere kaum noch Nahrung und Lebensraum finden“, stellt der Landesvorsitzende fest. Denn auf solchen Rasen gibt es kaum Leben und entsprechend auch keine Nahrung für Singvögel, Kleinsäuger, Reptilien, Amphibien und Igel. Es ist nachgewiesen, dass zum Beispiel Igel so deutlich längere und gefährlichere Wege auf der Nahrungssuche zurücklegen müssen. Dadurch fällt es ihnen schwer zum Winter hin genügend Reserven für die Überwinterung aufzubauen. Mähroboter stellen zudem eine Gefahr für sie und andere kleine Tiere wie Spinnen, Schmetterlingsraupen oder Eidechsen dar. Diese haben kaum Möglichkeiten dem Sog und der zerstörerischen Zerkleinerungswirkung des Mähroboters auszuweichen, werden überrollt, verstümmelt und getötet. Laufen die Mähroboter nachts oder in der Dämmerung, sind besonders nachtaktive Tiere wie Igel oder Spitzmaus gefährdet, warnt der NABU Hessen.

 

 

 

Zu hoher Wasserverbrauch

 

Außerdem wird mit Mährobotern das Gras selbst bei relativ hoch eingestelltem Mähwerk häufig zu kurz gemäht. So braucht der Rasen wesentlich mehr Wasser - was in trockenen Sommern ein großes Problem ist. Lässt man den Rasen jedoch etwas länger stehen, beschattet er sich selbst und trocknet nicht so aus. „Wie problematisch extrem trockene Sommer sind, haben wir in Hessen die letzten Jahre bereits erfahren müssen. Wasser und Bewässerung von Grünflächen wird in den kommenden Jahren ein zentrales Thema bei uns werden“, mahnt Sommerhage. Kurz getrimmte Rasen sind laut NABU zu Zeiten der Klimakrise nicht zeitgemäß. Denn unser Trinkwasser ist zu kostbar, um zur unnötigen Rasensprengung verwendet zu werden.

 

 

 

Die Vielfalt macht den Unterschied.

 

„Wer glaubt, dass Naturschutz im Garten anstrengend ist und Unordnung verursacht, liegt falsch. Schon mit kleinen Handgriffen lassen sich tolle Erfolge erzielen, die auch noch Freude machen und für Entspannung sorgen“, weiß Maik Sommerhage. Ein buntes Beet aus heimischen Wildstauden etwa oder eine Igel-Ecke. Essbare Wildkräuter können im Garten bleiben und den Speiseplan ergänzen. Gleichzeitig liefern sie Blüten für Hummeln und Schmetterlinge, über die wir uns im Garten freuen. Beim Mähen sollte man darauf achten immer nur einen Teilbereich des Rasens zu mähen und dann nach ca. zwei Wochen den nächsten. So haben die tierischen Gartenbewohner Zeit zwischen den Bereichen zu wechseln und es bleibt immer eine sichere Insel stehen. Werden Grünflächen sogar lediglich ein oder zwei Mal im Jahr gekürzt, siedeln sich von alleine heimische Wildblumen an. Diese kommen häufig besser mit den trockenen Bedingungen im Sommer zurecht als Zuchtrasen. Wer also ein bisschen mehr Wildnis wagt, Blüten stehen lässt und nur Fußwege im Garten häufiger mäht, schafft so ein kleines Paradies für sich und seine tierischen Nachbarn.

 

 

 

Vorbildcharakter öffentlicher Grünflächen

 

Aber nicht nur im privaten Garten, auch in vielen hessischen Gemeinden und Städten bleibt in dieser Hinsicht noch viel zu tun (obwohl es inzwischen auch erfreuliche Beispiele für artenreiche öffentliche Grünflächen gibt). Sicher gibt es Flächen, wie intensiv genutzte Sportplätze, auf denen eine Entwicklung zu mehr Artenvielfalt nicht uneingeschränkt möglich ist. Dennoch gibt es viele Grünflächen im Siedlungsbereich, die von mehr Artenvielfalt profitieren könnten. Denn künstlich geschaffenen Systeme mit hohem Finanz-, Material- und Pflegeaufwand, widersprechen jeder Form von Nachhaltigkeit. Im Gegensatz zu Mährobotern sparen naturnah gepflegte öffentliche Grünflächen Arbeitszeit und damit Kosten. Da sie generell einen geringeren Pflegeaufwand haben und auch weniger Wasser bis gar keine Bewässerung benötigen. Es gibt praktikable und ökologisch wirksame Alternativen zum klassischen englischen Rasen wie Wildblumenwiesen, Extensivrasen und auch Natursteinschüttungen ohne Vliesunterlage an geeigneten (Hang-) Standorten, die sogar gefährdeten Tier- und Pflanzenarten Lebensraum bieten - damit sind jedoch nicht die berüchtigten "Schottenwüsten" gemeint, die auch auf öffentlichen Flächen immer wieder angelegt werden.

 

 

 

 

 

Mehr Infos:

 

Warum Mähroboter der Artenvielfalt schaden

 

Bunte Wiese statt Einheitsgrün

 

Tipps und Tricks zum naturnahen Gärtnern

 

 

 

 

 

Für Rückfragen 

 

Dr. Kathrin Kaltwaßer 

 

Referentin für Umweltkommunikation 

 

Tel.: 06441-67904-18 

 

Mobil: 0157-77913719 

 

E-Mail: kathrin.kaltwasser@NABU-Hessen.de 

Ich bin immer vormittags erreichbar

 
 

 


Vogel des Jahres 2024 Kiebitz

Der Kiebitz ist „Vogel des Jahres 2024“ - Foto: Dr. Philip Hunke
Der Kiebitz ist „Vogel des Jahres 2024“ - Foto: Dr. Philip Hunke